Eifersucht ist zutiefst menschlich. Jedes Kind erfährt bereits
Eifersucht. Das Kind macht sich deswegen aber keine Vorwürfe und kann
sie überwinden. Erwachsene verurteilen sich aber dafür – denn im Kontrast zum Ideal erscheint sie als Schwäche.
Hier meine Gedanken im Umgang mit Eifersucht:
Eifersucht sollte zunächst erkannt und benannt werden. Das schafft Klarheit sich selbst und den Andren gegenüber.
So kannst Du Dich hineinfühlen und verstehen, was der Kern der
Verletzlichkeit ist. Oft ist das Unsicherheit, Verlustangst,
Sichausgeschlossenfühlen, nicht gut genug sein …. Dinge, die so
heftig ans Eingemachte gehenkönnen, dass es Mut braucht hinzuschauen. Am
Ende ist es aber gar nicht so schlimm.
Gehe liebevoll mit Dir selbst um. Auch vermeintliche Schwächen haben eine wichtige Funktion: sie schützen uns vor Überforderung.
Nicht alles sind innerpsychische, persönliche Gründe. Vergessen wir
nicht, wie sehr unsere Kultur unser Denken, Fühlen, Wahrnehmen und
Urteilen prägt! Die romantische Kultur erwartet sogar Eifersucht in einer „wahren“ Liebe.
Gerade den weiblich Sozialisierten unter uns wird von klein auf von
Geschichten und Vorbildern vermittelt, dass die ultimative Katastrophe
ein*e untreue*r Partner*in ist, und die Welt dann zusammenzubrechen hat.